WW-Urlaub

Piemont, ein Gebiet was vielen Paddlern sicher ein Begriff ist, wenn man jedoch nun ins Detail geht und das Valsesisa Tal erwähnt, wird die Zahl der Kenner schon wesentlich kleiner. So ging es auch uns als wir unsere Tour planten. Im Internet fand man Geschichten von vielen Strecken weit jenseits der WW IV Marke und Wuchtwasser im selben Anteil wie steile Creeks. Die Nachricht, dass die Pegel wohl auch im Moment extrem hoch seien, war auch nicht gerade sehr aufbauend. Dem entsprechend war allen ein wenig flau im Magen als wir nach Italien aufbrachen um unsere ersten Wasserfallerfahrungen zu sammeln. Ich, der aufgrund der Arbeit erst einen Tag später ankam wurde von Christian mit den ersten Geschichten von Walzen und Schwimmern auf der Aufwärmstrecke (!) empfangen und wusste, dass wir jetzt in unserem bisher fordernsten Urlaube angekommen sind.

An meinem ersten Paddeltag ging es dann auf den Mastalone, einen steilen und sehr verblockten Fluss mit einer genauso schönen, wie fordernden Schlucht, welche jedoch mit je nach Können nur maximal 2 Umtragestellen ein Highlight war.

Im Laufe der nächsten Tage, ging es dann abwechselnd auf die genialen Wuchtwasserabschnitte der Sesia welche trotz des wie erwartet hohen Pegels alle fair waren und auch die ein oder andere Spielstelle in sich hatten. Jedoch wurden die Stimmen immer lauter, dass zu machen wofür wir hier hingekommen sind, Wasserfälle fahren! Aus diesem Grund führte uns unserer Ortskundige Michael zur Egua, einen Fluss jenseits des 150‰ Gefälles. Genau das, was wir suchten, auch wenn es nur bei einem einzigen Wasserfalles geblieben ist, da aufgrund des Pegels alle anderen Stellen im WW V Bereich lagen und somit nur für wenige der Gruppe geeignet waren.

Jedoch weckte diese, wie es nachher hieß Rutsche, unseren Drang nach Höhenmetern und so ging es am nächsten Tag zu den Sorba Slides, einem ehemaligen Austragungsort für extrem Wildwasserwettkämpfe. Vor Ort sah man jedoch, das die Stufen anderes als im Video doch sehr technisch waren und ich der einzige war der es ausprobierte. Nach anfänglichen Zweifeln stellten sich die Stufen als sehr sauber und trotzdem fordernd heraus. Bitte mehr davon!

Als sich der Urlaub dem Ende neigte, kam immer wieder der Name Landwasser auf. Ein Wasserfall, der trotz seiner Höhe sehr gut zu fahren war und ein sauberes Unterwasser hatte. Hier kam der Hobbiestürzer in jedem von uns raus und nach anfänglicher Suche fanden wir schließlich wonach wir gesucht hatten. Trotz etwas umständlichen Aufseilens nach dem Fall wurde hier raus ein sehr interessanter Nachmittag bei dem von jedem etliche Höhenmeter abgebaut wurden.

Irgendwann war es dann soweit, nachdem wir am letzten Tag noch den sehr fordernden Alpinsprint bei inzwischen schon wieder relativ normalem Pegel fuhren hieß es dann schließlich Abschied nehmen und die Heimfahrt antreten.

Aber eins ist klar, wir werden wiederkommen!